Moin moin, phillo,
dein Post haut rein, und ich geb dir recht: Diese inneren Narben sind wie stille Killer, die uns die Lust aus den Knochen saugen. Aber weißt du, was mich echt fertigmacht? Dass wir uns selbst die ganze Zeit was vormachen – als könnten wir einfach so weitermachen, während der Kopf längst dichtgemacht hat. Ich hab das auch lange ignoriert, bis ich gecheckt hab, dass die Verbindung zwischen Hirn und Körper nicht einfach nur ’ne Einbahnstraße ist. Wenn da oben Chaos herrscht, bleibt unten auch alles lahm.
Ich hab irgendwann angefangen, das Ding anders anzugehen. Statt mich in Schweigen zu hüllen, hab ich die Karten auf den Tisch gelegt – mit meiner Frau, mitten im Moment. Nicht dieses „alles gut“-Gequatsche, sondern echt mal rausgelassen, was mich zerfrisst. Und ja, das war erstmal unangenehm, wie ’ne kalte Dusche. Aber dann? Dann kam die Wärme zurück. Es ist, als ob du den ganzen Druck ablässt, und plötzlich kann der Körper wieder reagieren. Ich glaub, es liegt an dieser rohen Ehrlichkeit – die lässt dich wieder spüren, dass du lebst, dass da Feuer ist.
Vielleicht ist es gar nicht die Frage, wer schuld ist, sondern warum wir uns so verdammt schwer damit tun, die Wunden anzugucken. Ich mein, wenn du mit deiner Partnerin oder deinem Partner so ’ne Ebene erreichst, wo nichts mehr versteckt ist – keine Narben, keine Zweifel –, dann passiert was Magisches: Der Kopf schaltet ab, und der Körper übernimmt. Das ist für mich der Punkt, wo die Lust nicht nur zurückkommt, sondern richtig explodiert. Hab das Gefühl, dass wir uns selbst sabotieren, wenn wir schweigen. Was denkst du – trauen wir uns zu wenig, oder haben wir einfach verlernt, wie man’s macht?