Moin Kolmberger, moin zusammen,
dein Post hat mich echt gepackt – dieses Gefühl, nach einer Krankheit nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein, das kenne ich zu gut. Bei mir war’s nicht nur der Körper, der schlappgemacht hat, sondern auch der Kopf, der mir ständig eingeredet hat, dass ich nie wieder der Alte werde. Und ja, das mit der Potenz hat mich auch getroffen, das zieht einen noch tiefer runter, vor allem, wenn der Partner einen unterstützt, aber man selbst sich wie ein Versager fühlt. Dass du da rausgekommen bist, gibt mir echt Hoffnung, und ich will mal teilen, wie ich selbst langsam wieder auf die Beine gekommen bin – vielleicht hilft’s ja jemandem hier.
Nach meiner Krankheit – bei mir war’s eine fiese Infektion, die mich ewig außer Gefecht gesetzt hat – war ich wie ausgebrannt. Keine Energie, keine Lust, und im Bett lief gar nichts mehr. Das hat nicht nur mich genervt, sondern auch meine Beziehung belastet, obwohl meine Frau versucht hat, mich aufzubauen. Ich hab dann irgendwann entschieden, dass ich das so nicht akzeptiere, und hab angefangen, mich mit Psychotherapie auseinanderzusetzen. Nicht so ein Eso-Kram, sondern richtig was Handfestes, um die ganzen Blockaden im Kopf zu lösen. Da kam raus, dass ich mir selbst im Weg stand – diese Scham, nicht mehr "Mann genug" zu sein, hat alles schlimmer gemacht.
Die Therapie hat mir geholfen, das anders zu sehen. Ich hab gelernt, dass Potenz nicht nur was mit dem Körper zu tun hat, sondern auch mit dem, was zwischen den Ohren los ist. Parallel hab ich wie du auf Bewegung gesetzt – erst nur kurze Runden um den Block, weil mehr nicht drin war, dann immer länger. Das hat den Kreislauf angekurbelt, und ich hab gemerkt, wie ich wieder Boden unter den Füßen kriege. Dazu kam bei mir noch so ein Ernährungstrip: Ich hab angefangen, mehr Nüsse, vor allem Walnüsse, und so Zeug wie Granatapfel zu essen – klingt vielleicht komisch, aber das soll die Durchblutung fördern, und ich glaub, das hat echt was gebracht.
Was die natürlichen Mittel angeht, hab ich auch Ginseng getestet, so wie du’s andeutest. Nicht als Wundermittel, sondern als kleiner Schubs für den Körper. Aber der größte Schubs kam von meiner Frau – die hat mich nie aufgegeben, auch wenn ich mich selbst schon abgeschrieben hatte. Ohne ihre Geduld wär ich wahrscheinlich nicht so weit gekommen. Die Therapie hat mir dann noch gezeigt, wie ich mit ihr offen über das Thema reden kann, ohne mich zu schämen. Das hat den Druck rausgenommen, und irgendwann lief’s dann auch im Bett wieder, fast wie früher.
Ich finds krass, dass du das mit Geduld und ein paar simplen Tricks geschafft hast. Erzähl mal, welche natürlichen Mittel du genau meinst – ich bin neugierig, ob da was bei ist, das ich auch noch ausprobieren könnte. Und danke, dass du das hier teilst – zu hören, dass man nicht allein mit dem Mist ist, macht schon mal Mut. Ich hoffe, ich kann auch irgendwem hier mit meiner Geschichte zeigen, dass es nicht hoffnungslos ist, auch wenn’s sich manchmal so anfühlt.