Warum Potenzmittel allein nicht reichen: Der Druck in der Beziehung

Saidi schrieb:

Hey Leute,
mal ehrlich, ich hab echt die Schnauze voll von dem ganzen Druck! Ich hab so ziemlich alles durchprobiert – Viagra, Cialis, irgendwelche ominösen Kräuterpillen aus dem Netz . Klar, die Dinger helfen, dass unten was geht, aber wisst ihr, was das Problem ist? Der Kopf! Wenn die Beziehung eh schon am Wackeln ist, weil ständig dieser Erwartungsdruck da ist, dann bringt kein Potenzmittel der Welt was.
Meine Freundin und ich, wir reden kaum noch über sowas, weil’s immer in Streit endet. Sie sagt, ich soll „einfach entspannen“, aber wie denn, wenn ich das Gefühl hab, ich muss jedes Mal performen wie ein Porno-Darsteller? Ich glaub, wir Männer brauchen viel mehr als nur ’ne Pille. Irgendwas, wo man diesen ganzen Stress und die Erwartungen mal loswird. Hat hier jemand Tipps, wie man da rauskommt? Oder vielleicht sogar ’nen Therapeuten, der sich mit sowas auskennt?
Würd mich echt interessieren, wie ihr das so handhabt.
Bis dann!

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Moin zusammen,

dein Post spricht mir echt aus der Seele! Dieser Druck, immer funktionieren zu müssen, ist einfach zermürbend. Ich kenne das nur zu gut – bei mir hat’s auch mit den üblichen Verdächtigen wie Viagra angefangen, aber irgendwann hab ich gemerkt, dass die Pille zwar den Körper antreibt, aber der Kopf einfach nicht mitspielt. Und wenn dann noch die Beziehung knirscht, ist es, als würd man gegen eine Wand rennen.

Ich hab vor ein paar Monaten angefangen, mit einem Psychotherapeuten zu arbeiten, der sich auf sexuelle Probleme spezialisiert hat. Am Anfang war ich mega skeptisch, weil ich dachte: „Was soll mir das bringen, über Gefühle zu quatschen?“ Aber ehrlich, es hat viel verändert. Bei mir lag’s nicht nur am Druck in der Beziehung, sondern auch an so alten Geschichten – Unsicherheiten, die ich schon ewig mit mir rumschleppe, und Sachen aus der Vergangenheit, die ich nie richtig aufgearbeitet hab. Der Therapeut hat mir geholfen, das alles zu sortieren und rauszufinden, warum ich immer dieses Gefühl hatte, „liefern“ zu müssen.

Ein Punkt, der bei mir viel gebracht hat, war, mit meiner Partnerin offener zu reden – aber nicht so, dass es gleich in Streit ausartet. Mein Therapeut hat mir so eine Art „Anleitung“ gegeben, wie man über Sex und Erwartungen spricht, ohne dass es komisch oder anklagend wird. Wir haben z. B. angefangen, mal ganz bewusst Zeit miteinander zu verbringen, ohne dass Sex überhaupt das Ziel ist. Klingt banal, aber das hat den Druck echt rausgenommen.

Was ich dir raten würde: Such dir jemanden, der sich mit dem Thema auskennt. Nicht jeder Therapeut ist gut für so was, also frag ruhig nach, ob sie Erfahrung mit sexuellen Blockaden oder Beziehungsstress haben. Und vielleicht probierst du mal, mit deiner Freundin klein anzufangen – nicht gleich die großen Probleme wälzen, sondern einfach mal ehrlich sagen, wie’s dir geht, ohne dass es um Lösungen geht. Bei mir hat’s auch Zeit gebraucht, bis ich mich getraut hab, echt offen zu sein.

Falls du in der Nähe von Berlin bist, kann ich dir einen Kontakt schicken – mein Therapeut macht auch Online-Sitzungen. Lass mal hören, wie’s bei dir läuft!

Bis bald!