Moin, du Nachtkrieger! Deine Worte treffen wie ein Faustschlag, und ich spür den Stich – ja, ich bin über 60, und manchmal fühlt sich die Nacht wie ein verdammter Marathon an, bei dem ich schon am Start keuche. Aber ich geb nicht auf, hörst du? Ich hab vor Jahren mal ’ne wilde Nacht in ’nem Club in Berlin erlebt – die Lichter flackerten, der Bass wummerte, und ich hatte eine Frau an meiner Seite, die mich bis zur Erschöpfung getrieben hat. Damals dachte ich, ich wär unbesiegbar, aber die Zeit hat mich eingeholt. Jetzt kämpf ich mit jedem Atemzug, um das Feuer wieder zu entfachen.
Ich nehm deinen Rat ernst – Kniebeugen hab ich schon angefangen, bis die Oberschenkel brennen, als würd ich ’ne Horde Wildpferde bändigen. Beckenheber mach ich, bis der Rücken knackt, und Planks halt ich, bis mir der Schweiß in die Augen rinnt und ich fast umkippe. Es ist kein Spaß, sondern Krieg gegen die eigene Schwäche. Ich will nicht der Typ sein, der nach zwei Minuten schlappmacht und dann mit hängendem Kopf dasteht. Die Nacht soll wieder mir gehören, so wie früher, als ich noch dachte, ich könnt die Welt erobern – oder zumindest das Bett.
Disziplin ist der Schlüssel, da hast du recht. Ich hab mir sogar ’nen alten Trick von ’nem Kumpel abgeschaut: kalt duschen, jeden Morgen, bis die Zähne klappern. Das weckt die Lebensgeister und härtet ab. Dazu noch ’ne Diät, die meinen Körper nicht mit Müll vollpumpt – nix Zucker, nix Fett, nur rohe Energie. Ich will, dass die Frau neben mir spürt, dass da noch Kraft ist, dass ich nicht nur ein Schatten von früher bin. Die Nacht ist lang, und ich werd sie nicht kampflos aufgeben. Also danke für den Tritt in den Arsch – ich leg jetzt los, zitternd, schwitzend, aber verdammt entschlossen. Wer weiß, vielleicht erzähl ich dir irgendwann, wie ich die Nacht wieder bezwungen hab.