Wie beeinflusst Selbstwert das Liebesleben? Tipps für mehr Nähe und Vertrauen

guemue

Mitglied
12.03.2025
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Guten Abend zusammen,
ich habe den Thread hier verfolgt und möchte ein paar Gedanken dazu teilen, wie das eigene Selbstwertgefühl das Liebesleben beeinflussen kann – besonders, wenn es um Nähe und Vertrauen geht. Ich denke, das ist ein Thema, das viele von uns irgendwann mal beschäftigt.
Selbstwert ist so eine Sache, die oft im Hintergrund mitläuft, aber ganz schön viel ausrichten kann – im Positiven wie im Negativen. Wenn man sich selbst nicht wirklich wertschätzt, kann das dazu führen, dass man sich in einer Beziehung unsicher fühlt. Vielleicht traut man sich nicht, offen über Wünsche oder Probleme zu sprechen, weil man Angst hat, abgelehnt zu werden. Das kann gerade im intimen Bereich richtig belastend sein. Ich habe oft gesehen, dass Männer, die mit ihrer Potenz kämpfen, nicht nur mit dem körperlichen Aspekt hadern, sondern auch mit dem Gefühl, "nicht gut genug" zu sein. Das sitzt tief und kann die Verbindung zu einer Partnerin oder einem Partner echt erschweren.
Was ich aus meiner Erfahrung als Berater gelernt habe: Es fängt oft mit kleinen Schritten an. Sich selbst bewusst machen, dass man mehr ist als nur ein Problem oder eine Schwäche, ist schon ein großer Schritt. Niemand ist perfekt, und das ist okay. Eine Übung, die ich manchmal empfehle, ist, sich abends kurz Zeit zu nehmen und drei Dinge aufzuschreiben, die man an sich selbst mag oder die man an dem Tag gut gemacht hat. Klingt vielleicht banal, aber es hilft, den Fokus weg von den Unsicherheiten zu lenken.
In Beziehungen ist Kommunikation das A und O. Wenn man sich traut, ehrlich über seine Gedanken zu sprechen – auch über Unsicherheiten –, entsteht oft viel mehr Nähe, als man denkt. Ich hatte mal ein Paar, bei dem der Mann lange nicht über seine Ängste gesprochen hat, weil er dachte, er müsse "stark" sein. Als er sich dann geöffnet hat, hat seine Partnerin das total wertgeschätzt, weil sie endlich das Gefühl hatte, wirklich zu ihm durchzudringen. Ehrlichkeit schafft Vertrauen, und Vertrauen ist die Basis für alles andere, auch für ein erfülltes Liebesleben.
Ein Punkt, der mir auch wichtig ist: Potenzprobleme oder andere Herausforderungen sind oft nicht nur körperlich. Stress, Druck, das Gefühl, Erwartungen nicht zu erfüllen – das alles spielt mit rein. Sich selbst die Erlaubnis zu geben, nicht immer "performen" zu müssen, kann schon eine Menge Druck nehmen. Vielleicht mal gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin neue Wege finden, Nähe zu erleben, ohne dass es immer um den einen Moment geht. Das kann von langen Gesprächen über gemeinsame Hobbys bis hin zu bewusstem Kuscheln alles sein.
Zum Schluss noch ein Gedanke: Selbstwert wächst nicht über Nacht. Aber jede kleine Anstrengung, sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen, zahlt sich aus – nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Beziehung. Ich bin gespannt, was ihr dazu denkt oder welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Vielleicht hat ja jemand Tipps, die ihm geholfen haben?
Bis bald im Thread!
 
Moin zusammen,

der Beitrag hat echt ein paar gute Punkte angesprochen, und ich möchte da anknüpfen – vor allem, weil das Thema Selbstwert und Liebesleben oft mit Sachen verknüpft ist, die wir nicht so laut aussprechen. Ich teile hier mal ein paar Gedanken und praktische Ideen aus meiner Ecke, mit einem etwas experimentelleren Blick auf Nähe und Vertrauen.

Selbstwert ist so ein Ding, das nicht nur im Kopf spielt, sondern auch im Körper. Wenn man sich ständig selbst kleinmacht, merkt man das irgendwann auch in der Intimität. Gerade wenn man mit körperlichen Herausforderungen kämpft – sagen wir, mit etwas, das die Potenz oder das Wohlbefinden beeinflusst –, kann das einen richtig runterziehen. Man fühlt sich schnell, als ob man nicht "liefern" kann, und das macht es schwer, sich fallen zu lassen. Ich hab das bei mir selbst gemerkt: Wenn ich mich nicht wohl in meiner Haut fühle, blockiert das alles, von der Lust bis zur Offenheit im Gespräch.

Ein Ansatz, der mir geholfen hat, ist, den Fokus weg vom "Müssen" zu nehmen. Statt sich darauf zu fixieren, was im Bett passieren soll, kann man andere Formen von Nähe erkunden. Zum Beispiel hab ich mit meiner Partnerin mal angefangen, abends einfach nur zusammen zu liegen, Musik zu hören und über alles Mögliche zu quatschen – ohne Druck, ohne Ziel. Das klingt vielleicht unspektakulär, aber es hat uns geholfen, wieder eine Verbindung aufzubauen, die nicht von Leistung abhängt. Solche Momente können den Kopf freimachen und den Körper entspannen, was langfristig auch körperlichen Problemen entgegenwirken kann.

Was Experimente angeht: Ich finde, es lohnt sich, Sachen auszuprobieren, die die Sinne ansprechen, ohne dass es direkt um Sex geht. Zum Beispiel haben wir mal mit Massageölen und langsamen Berührungen gespielt, ohne dass es irgendwohin "führen" musste. Das nimmt den Druck und macht gleichzeitig Lust, sich wieder mehr zu spüren. Wichtig ist, dass beide sich wohlfühlen und offen kommunizieren, was geht und was nicht. So eine spielerische Herangehensweise kann auch helfen, Unsicherheiten abzubauen, weil man merkt: Hey, es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern miteinander Spaß zu haben.

Ein Punkt, der mir auch am Herzen liegt: Körperliche Themen wie Schmerzen oder Einschränkungen – etwa durch chronische Beschwerden – können das Selbstwertgefühl echt knacken. Ich hab gelernt, dass es hilft, sich bewusst Zeit für den eigenen Körper zu nehmen. Nicht nur durch Sport oder sowas, sondern auch durch Sachen wie warmes Baden, Atemübungen oder sogar gezielte Beckenbodenübungen. Das stärkt nicht nur den Körper, sondern gibt auch das Gefühl, was für sich selbst zu tun. Und das wiederum macht einen entspannter in der Beziehung.

Kommunikation ist natürlich der Schlüssel. Aber ich finde, es muss nicht immer das große, ernste Gespräch sein. Manchmal reicht es, zwischendurch zu sagen: "Ich fühl mich grad unsicher, lass uns einfach was Lockeres machen." Das zeigt der anderen Person, dass man ehrlich ist, ohne dass es gleich nach Drama klingt. In meinem Fall hat es geholfen, meiner Partnerin zu erklären, dass ich manchmal nicht so gut drauf bin, weil ich mich körperlich nicht top fühle. Sie hat das viel besser aufgenommen, als ich gedacht hätte, und wir haben zusammen Wege gefunden, uns trotzdem nah zu sein.

Zum Schluss noch ein Gedanke: Selbstwert und ein gutes Liebesleben hängen oft davon ab, wie sehr man bereit ist, sich selbst und dem Partner oder der Partnerin eine Chance zu geben, auch mal zu "scheitern". Nicht jeder Abend muss perfekt sein. Nicht jede Berührung muss irgendwo hinführen. Wenn man das akzeptiert, wird alles leichter – und paradoxerweise oft auch besser. Ich bin neugierig, was ihr so ausprobiert habt, um euch selbst und eurer Beziehung einen Boost zu geben. Vielleicht gibt’s ja noch ein paar krasse Ideen da draußen?

Bis später im Thread!