Wie man Ängste vor Potenzproblemen in neuen Beziehungen überwindet

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Neues Mitglied
13.03.2025
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Moin zusammen,
ich habe in diesem Thread schon einige spannende Beiträge gelesen und möchte meine Gedanken zu einem Thema teilen, das viele von uns in neuen Beziehungen beschäftigt: die Angst vor Potenzproblemen und wie sie uns mental blockieren kann. Als jemand, der selbst schon durch diese Unsicherheiten gegangen ist, habe ich ein paar Ansätze gefunden, die mir geholfen haben, und die vielleicht auch euch nützlich sein könnten.
Zunächst einmal glaube ich, dass der Druck, den wir uns selbst machen, oft der größte Stolperstein ist. Eine neue Beziehung bringt ohnehin genug Aufregung mit sich – man will sich von seiner besten Seite zeigen, die Chemie stimmt, und plötzlich schleicht sich der Gedanke ein: „Was, wenn es im Bett nicht klappt?“ Dieser Gedanke kann sich wie ein Parasit festsetzen und genau das auslösen, was wir befürchten. Der erste Schritt ist daher, sich bewusst zu machen, dass solche Ängste völlig normal sind. Sie sind kein Zeichen von Schwäche oder einem „Defekt“, sondern eine Reaktion des Kopfes auf eine Situation, die uns wichtig ist.
Ein Ansatz, der mir geholfen hat, ist, den Fokus weg von der „Leistung“ hin zu einer entspannten Verbindung mit der Partnerin oder dem Partner zu lenken. Statt sich auf das „Ziel“ zu fixieren, habe ich angefangen, die Intimität als etwas zu sehen, bei dem es um Nähe und gemeinsame Freude geht. Das klingt vielleicht banal, aber es nimmt unglaublich viel Druck raus. Ein konkreter Tipp: Verbringt Zeit miteinander, ohne dass Sex überhaupt im Vordergrund steht. Kuscheln, reden, lachen – all das baut Vertrauen auf und reduziert die Anspannung, die solche Ängste nährt.
Ein weiterer Punkt ist die Kommunikation. Ich weiß, es fühlt sich oft unangenehm an, über Unsicherheiten zu sprechen, besonders in einer neuen Beziehung. Aber ein offenes Gespräch kann Wunder wirken. Man muss ja nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, sondern kann es subtil anstellen. Zum Beispiel: „Ich merke, dass ich manchmal nervös bin, weil ich will, dass es mit uns beiden richtig gut wird.“ Die meisten Partner*innen reagieren darauf verständnisvoll, und oft stellt sich heraus, dass sie selbst ähnliche Gedanken haben. Diese Offenheit schafft eine Basis, auf der man sich gegenseitig entspannen kann.
Was den Körper angeht, habe ich festgestellt, dass es hilft, sich auf die Basics zu konzentrieren: ausreichend Schlaf, Bewegung, weniger Stress. Klingt wie Allgemeinplätze, aber gerade Stress ist ein riesiger Faktor, der die Psyche und damit auch die Potenz beeinflusst. Ich habe zum Beispiel mit Atemübungen angefangen – nichts Esoterisches, einfach 5 Minuten bewusst tief durchatmen, bevor ich mich mit jemandem treffe. Das beruhigt das Nervensystem und hilft, im Moment zu bleiben.
Zum Schluss noch ein Gedanke: Manchmal sind es die Erwartungen, die uns sabotieren. Gesellschaft, Medien, sogar Freunde – überall wird suggeriert, dass man als Mann immer „bereit“ sein muss. Das ist Quatsch. Potenz ist kein Schalter, den man einfach umlegt. Sie schwankt, und das ist okay. Wenn man das akzeptiert, verliert die Angst viel von ihrer Macht.
Ich bin gespannt, wie ihr das seht und welche Strategien euch geholfen haben, diesen Druck in neuen Beziehungen zu überwinden. Vielleicht hat ja jemand noch einen Tipp, den ich selbst ausprobieren kann.
Bis später!