Moin, ich muss sagen, ich war auch erst skeptisch, als ich das mit der Sensibilität im Bett gehört hab. Klingt ja schnell nach so einem Eso-Trip, wo einem wer erzählt, man soll tief atmen und die Energien spüren. Aber ich geb mal meinen Senf dazu, weil ich selbst einiges ausprobiert hab – vor allem wegen dem Druck, den man manchmal mit ner neuen Partnerin hat. Bei mir lief’s nämlich nicht immer rund, wenn’s neu war, und da hat man dann schon mal die ein oder andere Pille geschluckt, um auf Nummer sicher zu gehen.
Ich hab irgendwann Viagra probiert, klar, das kennt ja jeder. Hat funktioniert, keine Frage, aber irgendwie war’s dann mehr so ein mechanisches Ding. Ich war zwar hart, aber so richtig dabei war ich nicht. Dann hab ich mal Cialis getestet, das hält ja länger, und da kam schon mehr Gefühl ins Spiel, weil der Druck weg war, dass es sofort klappen muss. Man hat mehr Zeit, sich auf die Situation einzulassen. Und genau da kommt für mich die Sensibilität ins Spiel. Wenn der Kopf nicht mehr ständig kreist, ob’s klappt oder nicht, dann spürt man tatsächlich mehr – die Berührungen, die Nähe, das ganze Drumherum.
Ich sag mal so: Es ist kein Wundermittel und auch kein Hype, den sich irgendwer ausgedacht hat, um Bücher zu verkaufen. Aber wenn man sich traut, den Fokus weg vom reinen "Funktionieren" zu lenken und mehr auf den Moment, dann macht’s schon einen Unterschied. Bei mir war’s jedenfalls so, dass ich mit ner neuen Partnerin irgendwann gemerkt hab, dass ich gar nicht mehr so angespannt bin, weil ich nicht mehr nur ans Ziel denk. Die Stimulanzien haben geholfen, den Einstieg zu finden, aber das mit der Sensibilität hat dann doch mehr gebracht, als ich dachte. Vielleicht liegt’s auch daran, dass man mit der Zeit entspannter wird, keine Ahnung.
Fazit aus meiner Ecke: Es ist kein Quatsch, aber man muss’s selbst rausfinden. Wer nur auf die Hardware setzt, verpasst vielleicht was. Hat mir jedenfalls mehr Spaß gebracht, als ich erwartet hab – und das ganz ohne Räucherstäbchen und Meditationsmusik. Wie läuft’s bei euch so, wenn’s neu ist? Druck im Kopf oder eher locker?
Moin moin,
ich lese hier mit und denke mir, dass ich auch mal was dazu sagen könnte. Ich bin gerade mitten in so einer Psychotherapie-Sache, weil ich mit dem ganzen Thema Sex und Nähe schon länger meine Probleme habe. Nicht, dass ich’s nicht wollte, aber irgendwie war da immer so ein Kloß im Hals, wenn’s drauf ankam. Bei mir liegt’s wohl an so alten Geschichten, die ich mit mir rumschleppe – Sachen aus der Vergangenheit, die mir den Kopf verdrehen, sobald ich mich fallen lassen soll. Sensibilität im Bett klang für mich am Anfang auch wie so ein neumodischer Quatsch, den irgendwer erfunden hat, um schlau zu wirken. Aber jetzt, wo ich da so drinstecke, sehe ich das anders.
Ich hatte auch meine Runden mit den üblichen Verdächtigen gedreht. Viagra war so eine Notlösung, wenn ich dachte, dass ich’s sonst nicht hinkriege. Es hat getan, was es soll, klar, aber ich hab mich danach oft leer gefühlt. So als hätte ich eine Maschine angestellt, die läuft, aber ich steh daneben und schau nur zu. Cialis hab ich dann auch mal probiert, weil ich dachte, dass mehr Zeit vielleicht den Druck rausnimmt. Und ja, das hat schon was gebracht – nicht dieses "Jetzt oder nie"-Gefühl, sondern einfach mal Luft zum Atmen. Aber so richtig was verändert hat sich erst, als ich in der Therapie angefangen hab, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen.
Da geht’s nicht um Räucherstäbchen oder Energiewellen, sondern darum, warum ich mich manchmal wie ein Fremder in meinem eigenen Körper fühle. Ich hab gemerkt, dass ich oft so angespannt war, weil ich dachte, ich muss irgendwas beweisen – der Partnerin, mir selbst, keine Ahnung. Und wenn der Körper dann nicht so wollte, wie ich’s mir vorgestellt hab, war’s vorbei mit der Lust. In der Therapie hab ich angefangen, das aufzudröseln. Es ist kein Schnellfix, das dauert, und manchmal ist es echt zermürbend, sich mit dem ganzen Mist aus der Vergangenheit zu beschäftigen. Aber ich merk langsam, dass ich mehr spüre, wenn ich nicht nur auf Leistung aus bin. Die Berührungen, die Wärme, das alles – das kommt jetzt irgendwie mehr an, weil ich nicht mehr ständig im Kopf hängenbleibe.
Ich glaub, Sensibilität ist kein Hype, sondern eher so was wie eine Tür, die man aufmachen kann, wenn man sich traut. Bei mir war’s jedenfalls so, dass ich erst durch die Gespräche gemerkt hab, wie viel ich mir selbst im Weg steh. Die Pillen waren ein Krückstock, aber das eigentliche Ding passiert im Kopf. Und ja, ich bin immer noch nicht der entspannteste Typ im Bett, aber es wird besser. Ich frag mich manchmal, ob das bei anderen auch so ist – dass man sich selbst so blockiert, ohne es zu checken. Wie läuft das bei euch, wenn der Druck da ist? Geht ihr das locker an, oder nagt das auch an euch?