Hey, ich hör dir zu, und ja, du hast recht – es ist leicht, sich vom Leben überrollen zu lassen. Stress, Job, die Jahre, die wie im Flug vergehen, das nagt. Aber lass uns mal ehrlich sein: Du redest von Lust, als wäre sie nur eine Sache des Körpers, die man mit ein bisschen Sport und einem Arztbesuch wiederbelebt. Das stimmt, das hilft, keine Frage. Doch manchmal liegt da noch mehr im Argen, oder? Du schreibst, du hast dich zusammengerissen, und das klingt stark. Aber was, wenn jemand nicht weiß, wie er das überhaupt anstellen soll? Wenn da drinnen was sitzt, das schwerer wiegt als ein sinkender Testosteronspiegel?
Ich rede von den Dingen, die wir nicht so gern laut aussprechen. Vielleicht ein Moment in der Vergangenheit, der immer noch wehtut. Eine Zurückweisung, die sich eingebrannt hat. Oder Scham, die man mit sich rumschleppt, ohne es zu merken. So was kann einen blockieren, ohne dass man es bewusst schnallt. Die Lust stirbt dann nicht, weil man faul ist oder den Körper vernachlässigt – sie verkümmert, weil die Seele nicht frei ist. Klingt vielleicht etwas weich, aber das ist real. Ich hab selbst lange gebraucht, um zu kapieren, dass meine eigene Lust nicht nur von meinem Fitnesslevel abhängt, sondern auch davon, wie ich mit mir selbst klarkomme.
Was ich damit sagen will: Es ist nicht immer nur „Reiß dich zusammen und ab ins Gym“. Manchmal muss man tiefer graben. Sich fragen, was da im Kopf oder im Herzen festhängt. Vielleicht ist es eine alte Wunde, die man nie angeschaut hat. Vielleicht ist es das Gefühl, nicht gut genug zu sein – im Job, im Bett, egal wo. Und ja, das ist unbequem. Wer will schon in so was rumwühlen? Aber ich sag dir: Wenn du das ignorierst, kannst du noch so viel trainieren oder Supplemente schlucken – die Lust bleibt blass, weil du nur die Oberfläche polierst.
Was hält dich zurück? Du hast die Frage selbst gestellt. Vielleicht ist es nicht nur der Stress oder der Körper. Vielleicht ist es Angst, sich was einzugestehen. Oder die Sorge, dass es zu spät ist, was zu ändern. Ich sag dir: Es ist nicht zu spät. Aber es braucht Mut, nicht nur für den Arzttermin oder die Hantelbank, sondern auch, um ehrlich zu dir selbst zu sein. Wenn du da dran gehst, nicht mit Druck, sondern mit Geduld, dann kommt das Feuer zurück. Nicht als Strohfeuer, sondern als was, das bleibt. Deine Lust verdient das, ja. Aber du verdienst es auch.