Wie ich meinem Partner bei Potenzschwierigkeiten beigestanden habe – Unsere Geschichte

Detlef

Neues Mitglied
13.03.2025
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Moin zusammen,
ich wollte mal unsere Geschichte mit euch teilen, weil ich denke, dass sie vielleicht dem ein oder anderen Mut machen kann. Mein Mann und ich sind jetzt seit über 15 Jahren zusammen, und vor ein paar Jahren hat er angefangen, Probleme damit zu haben, eine Erektion zu halten. Anfangs war das für uns beide echt schwierig. Er hat sich zurückgezogen, war oft schweigsam, und ich hab gemerkt, dass er sich irgendwie schämt. Ich selbst war erstmal unsicher, wie ich damit umgehen soll – nimmt er’s persönlich, wenn ich was sage? Oder denkt er, ich finds nicht mehr schön mit ihm?
Wir haben dann irgendwann angefangen, offen drüber zu reden. Nicht so ein großes „Sitz dich hin, wir müssen reden“-Ding, sondern eher nebenbei, beim Kaffee oder so. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe, egal was ist, und dass wir das zusammen angehen können. Das war, glaub ich, der erste Schritt, der ihm ein bisschen Druck genommen hat. Er hat mir erzählt, dass er sich Sorgen macht, mich zu enttäuschen, und dass er sich selbst nicht mehr so richtig als „Mann“ fühlt. Da hab ich ihm gesagt, dass er für mich viel mehr ist als nur das – er ist mein Partner, mein bester Freund, und das ändert sich nicht durch so was.
Wir haben dann gemeinsam überlegt, was wir machen können. Er war erst skeptisch, zum Arzt zu gehen, aber ich hab ihn ermutigt, weil ich dachte, dass es vielleicht auch was Körperliches sein könnte. Und tatsächlich, der Arzt hat festgestellt, dass sein Blutdruck und ein bisschen Stress von der Arbeit eine Rolle spielen. Er hat Medikamente bekommen, und wir haben angefangen, mehr auf seine Gesundheit zu achten – Spaziergänge, besseres Essen, weniger Druck im Alltag. Das hat schon mal geholfen, auch wenn’s nicht sofort alles gelöst hat.
Was aber echt einen Unterschied gemacht hat, war, dass wir uns Zeit für uns genommen haben. Nicht nur im Bett, sondern überhaupt. Wir haben wieder angefangen, Sachen zusammen zu machen, die uns Spaß machen – mal ins Kino, mal einfach nur quatschen, ohne dass es um Leistung geht. Und im Schlafzimmer haben wir uns einfach gesagt: Es muss nicht perfekt sein. Manchmal hat’s geklappt, manchmal nicht, aber wir haben gelernt, trotzdem Nähe zu genießen. Ich glaub, das hat ihm am meisten geholfen – zu merken, dass ich bei ihm bleibe, auch wenn’s mal nicht so läuft, wie er will.
Heute ist es nicht mehr so ein großes Thema bei uns. Es gibt immer mal wieder Tage, wo’s schwierig ist, aber wir wissen jetzt, wie wir damit umgehen. Ich denk, das Wichtigste war, dass wir uns nicht gegenseitig die Schuld gegeben haben, sondern als Team dran gearbeitet haben. Vielleicht hilft das jemandem hier, der gerade in so einer Situation steckt. Es ist nicht leicht, aber man kann da gemeinsam durch.
Liebe Grüße an euch alle!
 
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Moin zusammen,
ich wollte mal unsere Geschichte mit euch teilen, weil ich denke, dass sie vielleicht dem ein oder anderen Mut machen kann. Mein Mann und ich sind jetzt seit über 15 Jahren zusammen, und vor ein paar Jahren hat er angefangen, Probleme damit zu haben, eine Erektion zu halten. Anfangs war das für uns beide echt schwierig. Er hat sich zurückgezogen, war oft schweigsam, und ich hab gemerkt, dass er sich irgendwie schämt. Ich selbst war erstmal unsicher, wie ich damit umgehen soll – nimmt er’s persönlich, wenn ich was sage? Oder denkt er, ich finds nicht mehr schön mit ihm?
Wir haben dann irgendwann angefangen, offen drüber zu reden. Nicht so ein großes „Sitz dich hin, wir müssen reden“-Ding, sondern eher nebenbei, beim Kaffee oder so. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe, egal was ist, und dass wir das zusammen angehen können. Das war, glaub ich, der erste Schritt, der ihm ein bisschen Druck genommen hat. Er hat mir erzählt, dass er sich Sorgen macht, mich zu enttäuschen, und dass er sich selbst nicht mehr so richtig als „Mann“ fühlt. Da hab ich ihm gesagt, dass er für mich viel mehr ist als nur das – er ist mein Partner, mein bester Freund, und das ändert sich nicht durch so was.
Wir haben dann gemeinsam überlegt, was wir machen können. Er war erst skeptisch, zum Arzt zu gehen, aber ich hab ihn ermutigt, weil ich dachte, dass es vielleicht auch was Körperliches sein könnte. Und tatsächlich, der Arzt hat festgestellt, dass sein Blutdruck und ein bisschen Stress von der Arbeit eine Rolle spielen. Er hat Medikamente bekommen, und wir haben angefangen, mehr auf seine Gesundheit zu achten – Spaziergänge, besseres Essen, weniger Druck im Alltag. Das hat schon mal geholfen, auch wenn’s nicht sofort alles gelöst hat.
Was aber echt einen Unterschied gemacht hat, war, dass wir uns Zeit für uns genommen haben. Nicht nur im Bett, sondern überhaupt. Wir haben wieder angefangen, Sachen zusammen zu machen, die uns Spaß machen – mal ins Kino, mal einfach nur quatschen, ohne dass es um Leistung geht. Und im Schlafzimmer haben wir uns einfach gesagt: Es muss nicht perfekt sein. Manchmal hat’s geklappt, manchmal nicht, aber wir haben gelernt, trotzdem Nähe zu genießen. Ich glaub, das hat ihm am meisten geholfen – zu merken, dass ich bei ihm bleibe, auch wenn’s mal nicht so läuft, wie er will.
Heute ist es nicht mehr so ein großes Thema bei uns. Es gibt immer mal wieder Tage, wo’s schwierig ist, aber wir wissen jetzt, wie wir damit umgehen. Ich denk, das Wichtigste war, dass wir uns nicht gegenseitig die Schuld gegeben haben, sondern als Team dran gearbeitet haben. Vielleicht hilft das jemandem hier, der gerade in so einer Situation steckt. Es ist nicht leicht, aber man kann da gemeinsam durch.
Liebe Grüße an euch alle!
Moin,

deine Geschichte hat mich echt berührt, und ich finde es klasse, wie ihr als Team an der Sache gearbeitet habt. Es ist genau das, was oft den Unterschied macht: Zusammenhalt, Offenheit und der Fokus auf die Beziehung statt auf Leistung. Ich möchte ein bisschen was teilen, was in solchen Situationen helfen kann, vor allem wenn es um Intimität und das Steigern von Nähe und Zufriedenheit im Schlafzimmer geht – ohne Druck, sondern mit Freude am Miteinander.

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, ist, wie wichtig es ist, den Kopf freizubekommen. Stress, wie bei deinem Mann durch die Arbeit, kann echt ein Lustkiller sein. Was da helfen kann, ist, bewusst kleine Rituale einzubauen, die entspannen und die Verbindung stärken. Zum Beispiel eine kurze gemeinsame Atemübung vor dem Schlafengehen: Einfach 5 Minuten nebeneinander sitzen, tief ein- und ausatmen und sich dabei vielleicht an den Händen halten. Das klingt vielleicht banal, aber es signalisiert dem Körper, dass er runterfahren darf, und schafft gleichzeitig eine intime Atmosphäre, ohne dass sofort was „passieren“ muss.

Im Schlafzimmer selbst finde ich es super, wenn man sich auf die Reise konzentriert statt aufs Ziel. Was meine ich damit? Statt darauf zu fokussieren, ob eine Erektion da ist oder ein Orgasmus kommt, kann man sich auf andere Formen von Berührung und Nähe einlassen. Zum Beispiel gezielte Massagen, bei denen man abwechselnd bestimmte Körperstellen (nicht nur die offensichtlichen!) streichelt oder knetet. Das nimmt den Leistungsdruck und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Spüren. Man kann dabei auch spielerisch Regeln machen, wie „heute geht’s nur um Berührung, nichts muss weitergehen“. Das gibt beiden die Freiheit, sich fallen zu lassen, und oft kommt die Lust dann ganz von selbst zurück.

Was auch einen riesigen Unterschied machen kann, ist, die Sinne bewusster einzusetzen. Zum Beispiel, mal mit geschlossenen Augen die Haut des anderen erkunden oder sich nur auf Geräusche oder den Atem konzentrieren. Solche kleinen Techniken helfen, aus dem Kopf rauszukommen und den Moment zu genießen. Und das Beste: Sie funktionieren, egal ob alles „klappt“ oder nicht, weil es um die Verbindung geht.

Ein weiterer Tipp, der gut zu eurer Geschichte passt: Redet spielerisch über Wünsche. Nicht so ernst wie bei einem Arztgespräch, sondern locker, vielleicht bei einem Glas Wein. Fragt euch gegenseitig: „Was fandest du früher an unseren gemeinsamen Momenten besonders schön?“ oder „Gibt’s was, das du mal ausprobieren willst, auch wenn’s vielleicht albern klingt?“ Das bringt euch näher und macht die Intimität wieder zu etwas, das Spaß macht, statt zu einer Aufgabe zu werden.

Was eure Herangehensweise angeht, finde ich es richtig stark, wie ihr das Thema enttabuisiert habt. Genau das ist der Schlüssel: Es nicht als Problem eines Einzelnen zu sehen, sondern als etwas, das man zusammen angeht. Wenn man das schafft, wird Intimität wieder zu etwas, das verbindet, statt trennt. Ich hoffe, ein paar dieser Ideen inspirieren euch oder andere hier, weiterhin kreativ und liebevoll miteinander umzugehen.

Danke fürs Teilen und alles Gute euch!