„Befreie dein Selbstbewusstsein: Mein Weg durch Psychotherapie zu mehr Lebensfreude“

Fab

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13.03.2025
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Moin zusammen,
ich habe lange gezögert, hier etwas zu schreiben, aber dieser Thread hat mich angesprochen. Es fühlt sich an, als würde jemand meine eigene Geschichte erzählen. Mein Weg durch die Psychotherapie war alles andere als geradlinig, aber ich möchte euch davon erzählen – vielleicht gibt’s ja den ein oder anderen, der sich darin wiederfindet.
Vor ein paar Jahren war ich an einem Punkt, wo ich mich selbst kaum wiedererkannt habe. Im Schlafzimmer lief es… na ja, sagen wir mal, nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war nicht nur eine körperliche Sache, sondern vor allem ein riesiger Druck im Kopf. Jede Situation, die auch nur annähernd intim wurde, fühlte sich an wie ein Test, den ich nicht bestehen konnte. Ich hab mich gefragt: Bin ich überhaupt noch „normal“? Die Unsicherheit hat mich regelrecht aufgefressen, und ich hab angefangen, mich zurückzuziehen – von meiner Partnerin, von Freunden, sogar von mir selbst.
Dann kam der Moment, wo ich mir eingestehen musste: So kann’s nicht weitergehen. Ich hab mich für eine Psychotherapie entschieden, obwohl ich ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen hatte. Ich dachte, das ist doch nur Gerede, was soll das schon bringen? Aber ich war verzweifelt genug, es zu probieren. Die ersten Sitzungen waren echt zäh. Es war, als würde ich gegen eine Wand reden – oder gegen mich selbst. Aber mit der Zeit hab ich gemerkt, dass es nicht darum geht, „repariert“ zu werden, sondern darum, zu verstehen, warum ich überhaupt so fühle.
Ein großer Teil meiner Blockaden kam aus alten Mustern. Ich hab immer gedacht, ich muss irgendwas „leisten“, auch in der Intimität. Als ob ich beweisen müsste, dass ich „es draufhabe“. Meine Therapeutin hat mir geholfen, das zu hinterfragen. Woher kommt dieser Druck? Warum denke ich, dass ich perfekt sein muss? Wir haben viel über meine Kindheit gesprochen, über Erwartungen, die ich unbewusst übernommen habe, und über die Angst, nicht „gut genug“ zu sein. Es war, als würde ich Schichten von mir selbst abtragen, die ich jahrelang mit mir rumgeschleppt habe.
Was mir besonders geholfen hat, war, mich mit meiner eigenen Verletzlichkeit auseinanderzusetzen. Ich hab gelernt, dass es okay ist, nicht immer stark zu sein. Dass Intimität nicht bedeutet, eine Show abzuliefern, sondern sich zu zeigen, wie man ist. Klingt vielleicht banal, aber für mich war das eine Offenbarung. Ich hab angefangen, mit meiner Partnerin offener zu reden – nicht nur über die Probleme, sondern auch über meine Ängste und was ich mir wirklich wünsche. Das war ein Gamechanger. Plötzlich war da wieder eine Verbindung, die ich schon fast vergessen hatte.
Natürlich war nicht alles magisch gelöst. Es gibt immer noch Tage, an denen die alten Unsicherheiten hochkommen. Aber jetzt hab ich Werkzeuge, um damit umzugehen. Ich übe, mich selbst nicht zu verurteilen, und ich versuche, den Moment zu genießen, statt im Kopf schon drei Schritte voraus zu sein. Die Therapie hat mir nicht nur im Schlafzimmer geholfen, sondern in meinem ganzen Leben. Ich fühle mich freier, lebendiger, irgendwie mehr wie ich selbst.
Falls jemand von euch überlegt, den Schritt zu wagen: Es ist kein Spaziergang, aber es lohnt sich. Man muss sich trauen, in den Spiegel zu schauen, auch wenn’s unangenehm ist. Und nein, man muss nicht alles alleine machen. Redet mit jemandem, holt euch Unterstützung. Ihr seid nicht allein mit dem, was euch belastet.
Ich bin gespannt, wie’s bei euch so läuft. Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder steht ihr vielleicht gerade am Anfang?
Bis bald,
[kein Name, nur ein Typ, der’s versucht]