Moin Pluto, moin Jan,
morgens ein kurzer Sprint, aber der Zieleinlauf schon nach ein paar Metern? Das klingt nach einem Motor, der zu schnell auf Touren kommt. Abends dann eher Leerlauf? Kein Drama, das ist keine Seltenheit, auch wenn die Werbung uns Kerle glauben lässt, wir müssten wie Maschinen laufen – rund um die Uhr, in jedem Alter. Über 40, sagst du? Da tanzt der Körper manchmal nicht mehr nach der Pfeife der Zwanziger, aber das heißt nicht, dass der Spaß vorbei ist.
Jans Rückwärtszählen ist gar nicht übel – ein bisschen Kopfarbeit lenkt ab und bremst die Eile. Aber ehrlich, wer will schon im Bett Mathe machen? Stattdessen: Spiel mit der Dynamik. Wenn’s morgens zu rasant wird, leg ne Pause ein. Nicht stur weiter, sondern bewusst stoppen, tief atmen, vielleicht die Partnerin oder den Partner für’n Moment in den Fokus rücken. Das streckt die Runde und hält dich im Rennen. Atmung ist hier König – flach und hektisch macht’s nur schlimmer, also lang und ruhig, wie beim Yoga, nur ohne Om.
Abends schlapp? Das ist oft der Kopf, nicht nur der Körper. Stress, ein Bier zu viel oder der Gedanke, dass es „klappen muss“, sind wie Sand im Getriebe. Versuch mal, die Erwartungen rauszunehmen – kein Leistungssport, sondern Genuss. Beckenboden-Training, wie Jan schon andeutet, ist kein Quatsch. Klingt nach Hausfrauen-Gymnastik, ist aber Gold wert. Einfach ein paar Mal am Tag anspannen, halten, loslassen – stärkt die Kontrolle und gibt Selbstvertrauen. Plus: Keiner merkt, wenn du’s im Büro machst.
Und noch ein Punkt: Morgens ist der Testosteronspiegel oft am Höchsten, daher die Power. Nutz das, aber ohne Druck. Wenn’s zu schnell geht, liegt’s oft an der Gewohnheit – der Körper hat sich auf „schnell fertig“ programmiert. Das kannst du umtrainieren, aber nicht über Nacht. Geduld und ein bisschen Experimentierfreude. Vielleicht auch mal andere Stimulationen ausprobieren, die nicht direkt auf die Zielgerade führen.
Kein Grund, sich zu verkrampfen. Es ist kein Defekt, nur eine Frage der Technik und des Tempos. Also, Pluto, nächster Morgen, neuer Versuch: Langsamer starten, bewusster lenken. Der Marathon kommt noch.