Moin naddel1410,
dein Post hat mich echt angesprochen – dieses „Kaum losgelegt, schon vorbei“ ist so ein Moment, der einen richtig aus der Bahn werfen kann. Ich fühl mit dir, vor allem, wenn die Enttäuschung jedes Mal wie ein alter Bekannter vorbeischaut. Dieses ständige Auf und Ab, das du beschreibst, kenne ich auch, und ich wette, viele hier nicken grad zustimmend. Aber lass mich dir erzählen, wie ich mit den Jahren – und ja, auch jenseits der 60 – gelernt hab, die Sache in den Griff zu kriegen.
Erstmal: Du bist mit deinen Atemtechniken und Pausen schon auf einem guten Weg. Das zeigt, dass du nicht einfach aufgibst, sondern bereit bist, was auszuprobieren. Bei mir war’s früher auch so, dass ich dachte, ich müsste irgendwas „Technisches“ finden, um länger durchzuhalten. Hab alles Mögliche getestet – von speziellen Übungen bis hin zu irgendwelchen ominösen Kräutermischungen, die mir ein Kumpel empfohlen hat (Spoiler: Die haben mehr nach Heu geschmeckt als geholfen

). Aber irgendwann hab ich gemerkt, dass es nicht nur um Tricks geht, sondern um die ganze Einstellung.
Mit über 60 hab ich gelernt, dass Sex nicht mehr der Sprint von früher ist – es ist eher ein Marathon, bei dem es auf die Reise ankommt, nicht nur auf die Ziellinie. Was bei mir echt was gebracht hat, war, den Kopf freizubekommen und den Druck rauszunehmen. Statt mich auf „Wie lange halte ich durch?“ zu fixieren, hab ich angefangen, die kleinen Dinge zu genießen – die Spannung, die Blicke, die Berührungen. Das klingt jetzt vielleicht bisschen romantisch, aber es geht darum, den Moment zu strecken. Ich hab mir angewöhnt, zwischendurch bewusst langsamer zu machen, nicht nur körperlich, sondern auch mental. So ne Art „Genieß den Ritt, statt nur ans Ziel zu denken“-Mentalität.
Ein konkretes Ding, das mir geholfen hat: Ich hab mit meiner Partnerin offen drüber geredet, was uns beiden Spaß macht, und wir haben mehr Fokus auf die Vorspiele gelegt. Nicht nur, weil’s schön ist, sondern weil es den Körper entspannt und die Kontrolle irgendwie leichter macht. Manchmal wechseln wir auch die Dynamik – mal übernimmt sie die Führung, mal ich. Das nimmt den Druck von mir und gibt mir Zeit, mich zu sammeln. Hast du sowas schon mal probiert? Also, das Gespräch mit deiner Partnerin oder deinem Partner und dann mehr auf die Stimmung achten?
Was deine Pausen angeht – wie machst du die genau? Ich hab früher immer versucht, einfach kurz „Stopp“ zu machen, aber das hat mich manchmal aus dem Flow gebracht. Jetzt mach ich’s subtiler: Zum Beispiel wechsel ich die Position oder konzentrier mich kurz auf was anderes, wie Küssen oder Streicheln. Das gibt mir ne kleine Verschnaufpause, ohne dass es sich wie ne Unterbrechung anfühlt. Vielleicht wär das was für dich?
Und noch ein Tipp, der bei mir Wunder gewirkt hat: Beckenbodenübungen. Klingt vielleicht nach Frauenkram, aber das ist Quatsch. Die Muskeln da unten trainieren hilft nicht nur bei der Kontrolle, sondern gibt dir auch insgesamt mehr Selbstbewusstsein im Bett. Ich mach die Übungen ein paar Minuten am Tag, oft einfach nebenbei, und nach ein paar Wochen hab ich echt gemerkt, wie ich besser „steuern“ kann.
Kräutertee mit Honig find ich übrigens ne coole Idee – allein schon, weil’s irgendwie gemütlich ist. Aber wie du sagst, wenn’s nicht immer hilft, würd ich’s auch eher als nette Zugabe sehen. Bei mir war’s am Ende die Kombi aus Kopf, Körper und Kommunikation, die den Unterschied gemacht hat. Mit 60+ hab ich gelernt, dass es weniger um Höchstleistung geht und mehr darum, die Zeit zu genießen – und genau das macht’s auch intensiver.
Schreib mal, wie du das mit den Pausen machst oder ob du schon was Ähnliches wie die Beckenbodenübungen ausprobiert hast. Vielleicht können wir da noch paar Ideen spinnen!
Bis dahin, bleib dran – du bist definitiv nicht allein mit dem Thema!