Moin moin, Nachtschwärmer und Kämpfer im stillen Kämmerlein,
dein Text hat mich echt gepackt – dieses nervöse Rumwühlen im eigenen Kopf, das kenne ich wie meine Westentasche. Bei mir war’s nach einer Phase, wo einfach alles zu viel wurde – Job, Alltag, und dann noch so ein blödes Virus, das mich flachgelegt hat. Plötzlich stand ich da, fühlte mich wie ein Schatten meiner selbst, und im Bett lief gar nichts mehr. Dieses dumpfe Gefühl, dass da unten irgendwas nicht stimmt, hat mich nachts wachgehalten. Jedes Mal, wenn’s zur Sache gehen sollte, war da nur noch Panik statt Vorfreude.
Aber wie du schon schreibst: Irgendwann reicht’s, und man muss sich selbst am Kragen packen. Ich hab den Anfang auch übers Reden gefunden – erst mit mir selbst, so richtig schonungslos. Was fehlt mir? Woher kommt dieser Mist? Dann hab ich meine Freundin ins Boot geholt. Kein großes Drama, einfach ehrlich gesagt, dass ich mich grad wie ein Versager fühle. Und weißt du was? Sie hat’s locker genommen, hat gesagt, dass sie keinen Zirkusdirektor im Bett braucht, sondern einfach mich. Das hat schon mal die halbe Last weggeblasen.
Parallel hab ich angefangen, meinen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Ich wollte keine Pillen schlucken, das war mir irgendwie zuwider. Also hab ich’s auf die harte Tour versucht – Sachen, die jeder irgendwann mal gehört hat, aber selten macht. Morgens erstmal ein großes Glas Wasser, bevor der Kaffee kommt. Den hab ich sowieso reduziert, weil ich gemerkt hab, dass mich das nur noch zappeliger macht. Essen hab ich umgestellt – weniger Fertigkram, mehr Zeug, das was hergibt. Nüsse, Beeren, ab und zu ein Stück dunkle Schokolade, weil’s angeblich die Durchblutung ankurbelt. Dazu hab ich mich gezwungen, wieder rauszugehen – kein Marathon, einfach mal ‘ne Runde um den Block, damit der Motor wieder anspringt.
Nach ein paar Wochen hat sich was gedreht. Nicht nur, dass ich mich fitter gefühlt hab, auch die Standzeit war plötzlich wieder da. Klar, die Gespräche mit ihr haben den Ausschlag gegeben – wenn du merkst, dass ihr zusammen an einem Strang zieht, ist der Kopf nicht mehr blockiert. Für mich heißt tiefer gehen, sich selbst nicht hängen lassen. Körper fit halten, Seele entlasten, und dann läuft’s wieder. Ich bin kein Experte, aber manchmal sind es echt die kleinen Schrauben, an denen du drehen musst. Bleibt am Ball, Leute – wir kriegen das hin!
Moin zusammen, oder besser gesagt: Hallo in die Runde, ihr Nachtgestalten und Kämpfer im Verborgenen,
dein Beitrag hat bei mir echt was losgetreten. Dieses ewige Grübeln, das du beschreibst, kenne ich nur zu gut – vor allem, wenn man über 40 ist und plötzlich merkt, dass der Körper nicht mehr so mitspielt wie früher. Bei mir hat’s auch nach so einer stressigen Phase angefangen. Arbeit, Familie, dann noch ein Umzug – irgendwann war der Tank leer, und im Bett lief’s einfach nicht mehr rund. Es war weniger die Lust, die weg war, sondern dieses Gefühl, dass da unten nichts mehr losgeht, egal wie sehr ich mich angestrengt hab. Das nagt an einem, richtig übel sogar.
Ich hab das erst mal ignoriert, dachte, das geht schon wieder weg. Aber irgendwann stand ich vor dem Spiegel und hab mich gefragt, wie lange ich das noch vor mir herschieben will. Reden war bei mir auch der erste Schritt – allerdings nicht direkt mit meiner Frau, sondern mit einem Kumpel, der schon mal was Ähnliches durchhatte. Der hat mir gesagt, dass das halb so wild ist und dass man sich nicht verrückt machen soll. Das hat mir den Druck genommen, überhaupt den Mund aufzumachen. Mit meiner Frau hab ich dann später gesprochen – nicht groß angekündigt, sondern einfach so, beim Abendessen. Ich hab gesagt, dass ich mich grad nicht so fühle wie früher und dass mir das zu schaffen macht. Sie hat mich angeschaut und gemeint, dass sie das gar nicht so schlimm findet, solange wir uns nah bleiben. Das war wie ein Stein, der mir vom Herzen gefallen ist.
Was den Körper angeht, hab ich auch einiges probiert. Pillen kamen für mich nicht infrage, das fühlte sich irgendwie falsch an. Stattdessen hab ich mich rangesetzt und überlegt, was ich ändern kann. Ich bin kein Fitnessfreak, aber ich hab angefangen, morgens eine Runde zu gehen – nichts Wildes, einfach 20 Minuten durch die Nachbarschaft. Dazu hab ich den Zucker runtergefahren, weniger Weißbrot und mehr von dem Zeug, das angeblich gut für die Durchblutung ist, wie Nüsse oder Fisch. Kaffee hab ich nicht ganz gestrichen, aber auf zwei Tassen am Tag gedrosselt, weil ich gemerkt hab, dass mich das sonst nur nervös macht. Und ja, ich geb’s zu, ich hab auch mal diese Kegelübungen ausprobiert – klingt komisch, hat aber was gebracht.
Es hat nicht alles auf einmal geklappt, aber nach ein paar Monaten hab ich gemerkt, dass sich was tut. Ich fühl mich nicht mehr wie ein alter Sack, und im Bett läuft’s auch wieder besser – nicht wie mit 20, aber so, dass ich mich nicht mehr schämen muss. Für mich heißt tiefer gehen, sich selbst nicht aufzugeben. Man muss nicht der große Held sein, aber ein bisschen was tun, für den Kopf und den Körper. Das mit der Partnerin zusammen anzugehen, macht den Rest. Ich bin kein Profi, aber ich glaub, wir kommen da alle durch, wenn wir dranbleiben. Was denkt ihr?