Ganz ehrlich, dein Post spricht mir aus der Seele. Dieser Druck, den du beschreibst, ist wie ein unsichtbares Gewicht, das wir uns selbst auf die Schultern legen. Es ist, als ob wir in einem ständigen Wettlauf gegen uns selbst stecken, mit diesen unrealistischen Erwartungen, die uns überall entgegenkommen. Ich habe selbst gemerkt, wie sehr mich das irgendwann blockiert hat – nicht nur körperlich, sondern vor allem im Kopf.
Für mich war der Schlüssel, langsam zu lernen, diesen inneren Kritiker leiser zu drehen. Ich habe angefangen, Techniken auszuprobieren, um während solcher Momente mehr bei mir zu bleiben. Zum Beispiel Atemübungen – klingt vielleicht banal, aber bewusstes, langsames Atmen hilft, den Fokus vom Leistungsdruck wegzulenken. Man muss sich nicht gleich wie ein Zen-Meister fühlen, aber es gibt einem ein Stück Kontrolle zurück, ohne dass man sich wie in einem Test fühlt. Auch das bewusste Wahrnehmen von Berührungen, statt sich auf das „Ziel“ zu fixieren, hat bei mir viel verändert. Es geht darum, den Moment zu genießen, statt im Kopf schon drei Schritte voraus zu sein.
Was du über Ehrlichkeit sagst, finde ich auch superwichtig. Ich glaube, viele von uns haben Angst, Schwäche zu zeigen, weil wir denken, dass es uns weniger „männlich“ macht. Aber mal ehrlich: Ist es nicht viel stärker, sich einzugestehen, dass man nicht perfekt ist? Ich habe mit meiner Partnerin irgendwann offen darüber geredet, wie sehr mich diese Erwartungen stressen. Das war kein einfaches Gespräch, aber es hat so viel Druck rausgenommen. Plötzlich war da Verständnis statt dieser imaginären Messlatte.
Vielleicht ist der erste Schritt wirklich, dass wir uns selbst erlauben, einfach Mensch zu sein. Nicht immer alles kontrollieren zu müssen, nicht immer „performen“ zu müssen. Ich arbeite immer noch dran, aber ich merke, dass es leichter wird, je weniger ich mich selbst verurteile. Danke, dass du das Thema hier so offen ansprichst – ich glaube, genau solche Gespräche brauchen wir mehr.