Warum redet keiner über die Schattenseiten von Testosterontherapien?

Canada1982

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13.03.2025
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Moin zusammen,
ich habe lange überlegt, ob ich hier was schreibe, aber nach dem, was ich die letzten Jahre durchgemacht habe, muss ich einfach mal Dampf ablassen. Der Thread hier trifft genau den Punkt, warum ich so sauer bin: Niemand redet über die Schattenseiten von Testosterontherapien, und ich frage mich, warum das so ist. Alle jubeln über die Vorteile – mehr Energie, bessere Laune, stärkerer Antrieb im Bett –, aber was ist mit den Risiken, die keiner anspricht? Ich erzähle euch mal meine Geschichte, vielleicht regt das zum Nachdenken an.
Vor drei Jahren habe ich mit einer Testosterontherapie angefangen. Ich war Mitte 30, fühlte mich ständig müde, hatte null Libido und mein Arzt meinte, meine Werte seien "im Keller". Also dachte ich: Okay, das ist die Lösung. Die ersten Monate waren super – ich hatte wieder Power, konnte im Fitnessstudio Gas geben und auch im Schlafzimmer lief’s besser. Aber dann kamen die Probleme, und die haben mich echt kalt erwischt.
Niemand hat mir gesagt, dass so eine Therapie deine eigene Produktion von Hormonen komplett lahmlegen kann. Ich habe mich damals nicht genug informiert, das gebe ich zu, aber mein Arzt hat auch nicht gerade mit offenen Karten gespielt. Nach zwei Jahren Therapie wollte ich wissen, wie’s um meine Fruchtbarkeit steht, weil meine Frau und ich über Kinder nachgedacht haben. Ergebnis: Spermienzahl fast bei null. Der Arzt meinte, das sei "ein mögliches Risiko", aber für mich war das ein Schlag in die Magengrube. Wir reden hier von einer Entscheidung, die mein Leben und unsere Zukunftspläne auf den Kopf gestellt hat – und keiner hat mich vorher gewarnt.
Ich habe mich dann in Studien und Foren eingelesen und gemerkt, dass ich nicht der Einzige bin. Testosterontherapien können die Hodenfunktion so stark beeinträchtigen, dass es Monate oder sogar Jahre dauert, bis sich das wieder erholt – wenn überhaupt. Manche Männer bleiben dauerhaft eingeschränkt. Und das ist nur ein Punkt! Dazu kommen noch andere Risiken wie erhöhte Blutfettwerte, Leberbelastung oder sogar ein höheres Risiko für Herzprobleme. Warum wird darüber so wenig geredet? Weil die Pharmafirmen und Ärzte nur die Erfolgsgeschichten pushen? Oder weil Männer sich nicht trauen, über so was zu sprechen?
Ich bin inzwischen von der Therapie runter, aber der Weg zurück ist hart. Ich versuche, meine Werte natürlich wieder hochzubringen – mit Sport, besserer Ernährung, weniger Stress. Aber die Unsicherheit bleibt: Werde ich jemals Kinder zeugen können? Diese Frage nagt an mir, und ich wünschte, ich hätte mich vorher besser informiert. Mein Rat an alle, die mit dem Gedanken an eine Testosterontherapie spielen: Informiert euch bis ins kleinste Detail. Fragt nach allen Risiken, nicht nur nach den Vorteilen. Und wenn ihr Kinder wollt, lasst vorher eure Fruchtbarkeit checken und vielleicht sogar Sperma einfrieren.
Ich finde, wir müssen offener über die Schattenseiten reden. Sonst rennen noch mehr Männer in dieselbe Falle wie ich. Was sind eure Erfahrungen? Hat jemand ähnliches durchgemacht?
Grüß euch