Wie ein Tanz durch die Jahre: Intimität und Nähe im Wandel der Zeit

12.03.2025
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Ein leises Knistern liegt in der Luft, wenn wir abends nebeneinander sitzen, die Welt da draußen für einen Moment vergessen. Es ist kein Geheimnis, dass die Jahre ihre Spuren hinterlassen – auf der Haut, im Herzen, manchmal auch in den stillen Momenten der Nähe. Mit meiner Frau habe ich gelernt, dass Intimität kein festes Bild ist, das man einmal malt und für immer behält. Sie verändert sich, wie ein Tanz, der neue Schritte verlangt.
Früher war da diese unbändige Energie, ein Feuer, das keine Worte brauchte. Doch mit der Zeit wurde es anders, nicht weniger, nur leiser, bedachter. Wir haben angefangen, mehr zu reden – wirklich zu reden. Über Wünsche, Ängste, über das, was sich verändert hat. Manchmal war es, als würden wir uns neu kennenlernen. Ich erinnere mich an einen Abend, als sie sagte: „Es geht nicht darum, wie es war, sondern darum, wie es jetzt sein kann.“ Das hat etwas in mir geöffnet.
Wir haben gelernt, die kleinen Gesten zu schätzen – eine Berührung, ein Blick, ein Lachen, das die Stille durchbricht. Es ist, als würde die Seele manchmal mehr Nähe schaffen als der Körper. Und ja, es gab Momente, in denen ich gezweifelt habe, ob ich „genug“ bin. Aber sie hat mir gezeigt, dass es nicht um Perfektion geht, sondern um das Miteinander. Wir haben Wege gefunden, uns neu zu begegnen, mit Geduld, mit Humor, manchmal mit einem Glas Wein und einem Gespräch bis Mitternacht.
Die Jahre bringen Wandel, aber sie nehmen nicht alles. Sie schenken eine andere Art von Tiefe, wenn man bereit ist, sie anzunehmen. Es ist ein Tanz, kein Wettlauf. Und wir tanzen weiter, Schritt für Schritt, Hand in Hand.