Moin zusammen,
dein Beitrag spricht mir echt aus der Seele – Stress ist so ein schleichender Stimmungskiller, der einem alles nimmt, ohne dass man’s gleich merkt. Ich finde die Idee, hier mehr praktische Ansätze zu sammeln, richtig stark, weil man nach solchen Phasen wirklich was braucht, das einen wieder auf die Beine bringt. Ich hab selbst schon einiges durchgemacht, wo ich dachte, das war’s jetzt mit der Energie und der Lust, aber durch Psychotherapie hab ich gelernt, wie viel da eigentlich im Kopf los ist und wie man das Stück für Stück angehen kann. Vielleicht hilft meine Erfahrung ja auch anderen hier.
Bei mir hat der Stress damals nicht nur den Körper, sondern auch meine ganze Wahrnehmung von mir selbst runtergezogen. Ich hatte so eine Phase, wo ich nach der Arbeit nur noch funktionieren wollte – ab aufs Sofa, Licht aus, Ende. Im Schlafzimmer lief gar nichts mehr, und irgendwann hab ich gemerkt, dass ich mich selbst dafür fertiggemacht hab. Das war der Punkt, wo ich mir Hilfe gesucht hab. In der Therapie hab ich angefangen, die ganzen Blockaden zu verstehen – bei mir war’s so eine Mischung aus Leistungsdruck und dem Gefühl, dass ich’s eh nicht mehr bringe. Der Therapeut hat mir geholfen, das auseinanderzudröseln, und ich hab gelernt, dass Stress nicht nur den Körper plattmacht, sondern auch die Gedanken total verdreht.
Was mir da rausgeholfen hat, waren kleine Schritte, die ich mit in den Alltag genommen hab. Ich hab zum Beispiel angefangen, mich bewusst auf meinen Körper zu konzentrieren – nicht mit großem Sport oder so, sondern einfach mal fünf Minuten am Tag tief durchatmen und spüren, wie sich das anfühlt. Klingt banal, aber das hat mir geholfen, wieder Kontakt zu mir selbst zu kriegen. Dazu kam so ’ne Art Ritual abends: Ich hab mir Zeit genommen, den Tag loszulassen, manchmal mit ’nem Tee oder einfach ’ner ruhigen Minute ohne Handy. Das hat den Kopf entspannt, und ich hab gemerkt, dass die Lust nicht weg war – sie war nur irgendwo verschüttet.
Ein großer Punkt in der Therapie war auch, mit meiner Partnerin offen zu reden. Ich hab vorher immer gedacht, ich muss das allein lösen, aber irgendwann hab ich ihr gesagt, wie’s mir geht – ohne Druck, einfach ehrlich. Das hat so viel Spannung rausgenommen, weil sie mitgezogen hat, statt mich zu pushen. Wir haben dann zusammen Sachen gemacht, die nix mit Leistung zu tun hatten – mal ’nen Spaziergang, mal einfach nur quatschen. Das hat den Kopf frei gemacht und irgendwann auch den Rest wieder in Schwung gebracht. Ich glaub, das ist so ein Schlüssel: Stress nimmt einem die Verbindung, und die muss man erstmal wieder aufbauen, bevor der Körper mitspielt.
Praktisch hab ich auch ein paar Sachen ausprobiert, die den Kreislauf ankurbeln – wie du mit den Nüssen und Treppen, das fand ich übrigens echt clever. Bei mir war’s oft so, dass ich morgens kalt geduscht hab, einfach um wach zu werden und den Körper zu spüren. Nicht immer angenehm, aber es hat geholfen, aus dem Nebel rauszukommen. Und ja, ich hab auch gelernt, dass man sich Zeit lassen darf – niemand muss von null auf hundert springen, nur weil der Stress mal nachlässt.
Ich fänd’s super, wenn wir hier mehr so Erfahrungen teilen könnten. Psychotherapie hat mir gezeigt, dass es nicht nur um die physische Seite geht, sondern um das Gesamtpaket – Kopf, Körper, Beziehung. Stress wird immer wieder kommen, aber man kann lernen, ihm nicht die ganze Bühne zu überlassen. Was habt ihr so für Ansätze, um da rauszukommen? Ich bin gespannt, was bei euch läuft!