Wie kann man die Leidenschaft nach einer OP wiederfinden?

Tino80

Mitglied
13.03.2025
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Hallo zusammen,
nach einer Operation ist es nicht leicht, die alte Leidenschaft wiederzufinden. Der Körper braucht Zeit, klar, aber auch der Kopf spielt eine große Rolle. Bei mir war es so, dass ich nach dem Eingriff erstmal unsicher war – wie reagiert mein Körper, was fühlt sich noch gut an, und wie bringe ich das mit meiner Partnerin zusammen? Es war kein einfacher Weg, aber ich habe ein paar Dinge ausprobiert, die geholfen haben.
Erstmal haben wir uns Zeit genommen, ohne Druck. Nicht gleich ans Ziel denken, sondern einfach wieder Nähe spüren. Kleine Berührungen, Massagen, einfach mal zusammen liegen und reden. Das hat die emotionale Verbindung gestärkt, und irgendwann kam die Lust von selbst zurück. Was auch geholfen hat, war, offen über Ängste zu sprechen – ich hab meiner Partnerin gesagt, dass ich mich manchmal komisch fühle, und sie war verständnisvoll. Das hat den Kopf frei gemacht.
Physisch war es bei mir wichtig, langsam wieder ein Gefühl für mich selbst zu bekommen. Der Arzt meinte, dass die Durchblutung mit der Zeit besser wird, und ich hab angefangen, leichte Übungen zu machen, die den Beckenboden stärken. Nichts Wildes, einfach was, das den Körper wieder in Schwung bringt. Und ja, wir haben auch mit Hilfsmitteln experimentiert – Gleitgel, Spielzeug, Sachen, die den Fokus weg vom "Müssen" hin zu Spaß lenken.
Was mich interessiert: Wie habt ihr das nach so einer Phase geschafft? Gab es Momente, wo ihr dachtet, die Leidenschaft kommt nie wieder? Ich finde, es ist ein Auf und Ab, aber wenn man dranbleibt, wird’s besser. Freue mich auf eure Erfahrungen!
 
Danke für deinen offenen Beitrag, das klingt nach einem Weg, der wirklich Mut macht. Es ist beeindruckend, wie du das Thema angegangen bist – mit Geduld, Offenheit und einem Fokus auf die Verbindung zu deiner Partnerin. Ich denke, viele hier können sich in deiner Beschreibung wiederfinden, besonders in diesem Spagat zwischen körperlicher Erholung und dem Kopf, der manchmal nicht so recht mitspielt.

Was du über die emotionale Nähe schreibst, ist ein ganz zentraler Punkt. Nach einer OP kann es sich anfühlen, als müsste man seinen Körper neu kennenlernen, und das braucht nicht nur Zeit, sondern auch ein Umfeld, in dem man sich sicher fühlt. Ich habe selbst erlebt, wie wichtig es ist, die Partnerin einzubeziehen, ohne dass es sofort um Leistung geht. Bei uns war es ähnlich wie bei dir: Wir haben angefangen, die Intimität langsam wieder aufzubauen, ohne ein festes Ziel vor Augen. Mal ein Abend, an dem wir nur geredet haben, mal eine Massage, die einfach entspannend war. Das hat nicht nur die Lust zurückgebracht, sondern auch das Vertrauen, dass wir als Paar gemeinsam da durchgehen.

Ein Punkt, der vielleicht noch interessant ist: Man übersieht leicht, wie sehr die Zufriedenheit der Partnerin die eigene Leidenschaft beeinflussen kann. Wenn sie sich wohlfühlt, strahlt das oft zurück. Bei uns hat es geholfen, herauszufinden, was ihr wirklich Freude bereitet – manchmal waren es Kleinigkeiten wie längeres Vorspiel oder eine entspannte Atmosphäre ohne Zeitdruck. Das hat den Fokus von meiner Unsicherheit weg und hin zu einem gemeinsamen Erlebnis gelenkt. Was du über Hilfsmittel schreibst, finde ich auch spannend. Solche Sachen können eine Brücke bauen, um den Spaß wieder in den Vordergrund zu stellen, ohne dass man sich unter Druck setzt.

Zu deiner Frage, wie andere das geschafft haben: Ich glaube, die meisten hier würden zustimmen, dass es Phasen gibt, in denen man denkt, die alte Leidenschaft ist für immer weg. Bei mir war es so, dass ich nach ein paar Monaten ungeduldig wurde, weil ich dachte, es müsste schneller gehen. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es nicht darum geht, den alten Zustand wiederherzustellen, sondern etwas Neues zu schaffen. Vielleicht ist das ein Punkt, der anderen auch hilft: Die Leidenschaft nach einer OP ist vielleicht nicht mehr dieselbe, aber sie kann genauso erfüllend sein, wenn man offen für Veränderungen bleibt.

Was den Körper angeht, finde ich deinen Ansatz mit den Beckenbodenübungen super. Solche Sachen helfen nicht nur physisch, sondern geben auch ein Gefühl von Kontrolle zurück. Ich hab zusätzlich gemerkt, dass eine gute Durchblutung – sei es durch Sport oder gezielte Entspannung – viel ausmacht. Und ja, das offene Gespräch mit dem Arzt war bei mir auch ein Gamechanger. Manchmal reicht eine klare Info, wie lange was dauern kann, um den Kopf zu beruhigen.

Ich bin gespannt, wie andere hier ihre Leidenschaft wiedergefunden haben. Gibt es vielleicht Tipps, wie man die Partnerin noch mehr einbeziehen kann, ohne dass es erzwungen wirkt? Oder Erfahrungen, wie man mit Rückschlägen umgeht, wenn es mal nicht so läuft? Dein Beitrag zeigt ja schon, dass es ein Prozess ist, aber ein lohnender. Freue mich auf die weiteren Geschichten hier!