Moin,
dein Beitrag hat mich echt berührt. Ich kenne das Gefühl, wenn man denkt, dass nach so einer Krankheit alles vorbei ist – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Bei mir war es ähnlich, nur dass ich mich erstmal komplett zurückgezogen habe. Nähe? Fehlanzeige. Ich dachte, ich bin einfach nicht mehr der Mann, der ich mal war. Aber dann kam bei mir der Punkt, an dem ich nicht mehr weglaufen wollte. Ich hab mich hingesetzt, allein, und überlegt: Was fehlt mir eigentlich? Und dann hab ich’s meiner Frau erzählt – ungeschönt, mit all den peinlichen Details, die man sonst eher für sich behält.
Das Ding ist: Es war nicht nur das Reden, sondern auch, wie sie darauf eingegangen ist. Wir haben angefangen, Sachen anders anzugehen. Nicht sofort Sex oder so, sondern einfach wieder spüren, dass da jemand ist. Ich hab irgendwann gemerkt, dass ich mich selbst wieder mehr mag, wenn ich mich um mich kümmere – nicht nur um sie. Also hab ich angefangen, auf meinen Körper zu hören. Viel Wasser, bisschen Bewegung, so simple Sachen. Und ja, auch Kräutertees oder mal ’ne Runde Entspannung mit Atemübungen. Klingt vielleicht komisch, aber das hat mir geholfen, mich wieder "lebendig" zu fühlen.
Irgendwann kam dann auch die Lust zurück, ganz langsam. Wir haben uns Zeit gelassen, uns nicht gedrängt. Manchmal war’s nur Händchenhalten oder mal ’ne Massage, ohne Druck. Und genau das hat uns wieder nahgebracht – dieses Gefühl, dass es nicht um Leistung geht, sondern um uns. Ich glaub, diese Umwege, von denen du sprichst, sind echt Gold wert. Man muss sich nur trauen, den ersten Schritt zu machen, auch wenn’s schwerfällt. Wie hast du das denn genau angefangen, mit ihr zu reden? Und wie hat sie reagiert? Ich finds spannend, wie unterschiedlich jeder so was erlebt.