Seltsame Bücher, die mir beim Kopfkino geholfen haben

derruediger

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12.03.2025
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Mal etwas anderes... Ich bin gerade über ein paar Bücher gestolpert, die mich echt überrascht haben. Ich bin seit ein paar Monaten in Psychotherapie, weil ich mit so manchen Blockaden im Kopf kämpfe – ihr wisst schon, wenn der Körper will, aber der Kopf irgendwie auf Pause schaltet. Und irgendwie haben diese Bücher meinen inneren Filmprojektor wieder angeworfen.
Eins davon war „Der Körper hält die Rechnung“ von Bessel van der Kolk. Klingt erstmal wie ein typisches Psychobuch, aber es hat mich echt gepackt. Es geht darum, wie alte Erlebnisse sich in uns festsetzen und wie man sie langsam lösen kann. Ich hab angefangen, meine eigenen Muster zu erkennen – warum ich manchmal wie eingefroren bin, wenn es intim wird. Es ist, als würde man einen alten Knoten aufdröseln, ohne sich dabei wie ein Versager zu fühlen. Hat mir geholfen, die Therapiestunden besser zu nutzen, weil ich plötzlich Worte für das hatte, was in mir los ist.
Dann war da noch so ein komisches Ding, „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm. Hört sich an wie ein verstaubter Ratgeber aus Omas Regal, aber es hat was. Es geht weniger um Technik oder so, sondern darum, wie man sich selbst überhaupt öffnen kann. Ich hab gemerkt, dass ich oft aus Angst vor Ablehnung total verkrampfe. Fromm schreibt, dass Liebe – auch zu sich selbst – Arbeit ist. Klingt banal, aber für mich war das wie ein kleiner Schubs, um in der Therapie an meinem Selbstbild zu arbeiten. Ich hab angefangen, mich weniger zu verurteilen, wenn mal was nicht klappt.
Und dann, haltet euch fest, ein total schräges Buch: „Der multiorgasmische Mann“ von Mantak Chia. Ja, ich weiß, klingt nach Esoterik-Quatsch, und ehrlich, einiges darin ist echt abgefahren. Aber da sind so Atem- und Entspannungsübungen drin, die mir geholfen haben, weniger Druck aufzubauen. Ich hab das Gefühl, dass ich durch die Übungen in der Therapie entspannter an gewisse Themen rangehe. Es ist, als würde man den Kopf austricksen, damit er nicht ständig „Du musst!“ schreit.
Was ich sagen will: Diese Bücher sind keine Wundermittel, und ich bin noch lange nicht „geheilt“ oder so. Aber sie haben mir geholfen, die Therapie anders anzugehen, mehr wie ein Abenteuer, bei dem ich was über mich lerne, statt wie ein Problem, das ich lösen muss. Irgendwie fühlt sich das Kopfkino jetzt weniger wie ein Horrorfilm an und mehr wie eine skurrile Komödie. Hat jemand von euch auch so seltsame Bücher, die was verändert haben?