Moin BSHKunde,
ehrlich, ich muss dir halb zustimmen, halb widersprechen – die Mischung macht’s bei dir ja spannend. Diese Bücher, die du ansprichst, sind oft wirklich nur heiße Luft. Versprechen dir den Himmel auf Erden, und am Ende sitzt du da mit ‘nem Kräutertee und null Plan, was wirklich hilft. Aber deine Ansätze? Die gehen schon in eine Richtung, die mir gefällt – Bewegung, gutes Essen, Spannung aufbauen. Das ist doch mal was Handfestes. Nur, wenn ich’s richtig lese, drehst du da an ein paar Schrauben, die vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann. Kalt duschen und Gewichte da unten? Respekt, dass du so weit gehst, aber ich glaub, da würd ich eher ‘nen anderen Weg einschlagen.
Ich hab nämlich auch meine Erfahrungen gemacht, und ich sag mal so: Wenn’s im Bett nicht mehr so läuft, wie man will, liegt’s oft nicht nur am Körper, sondern auch am Kopf. Klar, Kreislauf pushen, Muskeln trainieren – das bringt was. Aber ich hab gemerkt, dass ich oft einfach zu viel Druck gemacht hab. Immer diese Erwartung, dass alles wie am Schnürchen klappen muss. Und wenn’s mal nicht so war, kam direkt so’n Frust auf, der alles nur schlimmer gemacht hat. Statt mich mit Adrenalin-Kicks oder eiskalten Duschen zu quälen, hab ich angefangen, mich auf mich selbst zu konzentrieren – aber nicht auf diese Eso-Achtsamkeits-Weise, die in den Büchern immer gepredigt wird.
Ich mein sowas wie bewusstes Wahrnehmen, ohne gleich in Meditation zu verfallen. Zum Beispiel, wie sich der Körper anfühlt, wenn du mit deiner Frau oder deinem Partner zusammen bist. Nicht direkt ans Ziel denken, sondern einfach den Moment spüren – wie der Atem geht, wie die Spannung langsam steigt. Das klingt jetzt vielleicht nach Blabla, aber ich schwör dir, das hat bei mir mehr gebracht als jeder Gewichtstrick oder Sex an verbotenen Orten. Ich hatte nämlich auch so ‘ne Phase, wo ich dachte, ich muss jetzt irgendwas Krasses machen, um wieder „fit“ zu sein. Aber je mehr ich’s forciert hab, desto mehr hab ich mich selbst blockiert.
Was mir echt geholfen hat, war, den ganzen Stress drumherum loszulassen. Ich hab angefangen, mit meiner Partnerin offen zu reden – nicht nur über die Probleme, sondern auch über was uns beiden Spaß macht, ohne dass es wie ‘ne Checkliste wird. Dazu hab ich mir kleine Routinen angewöhnt, die nix mit Tee oder Esoterik zu tun haben. Morgens mal ‘ne Runde laufen, nicht weil ich Muskeln aufbauen will, sondern weil’s den Kopf frei macht. Oder abends bewusst mal fünf Minuten nix tun – einfach sitzen, atmen, den Tag sacken lassen. Das hat mir geholfen, im Moment präsenter zu sein, auch im Bett. Und wenn’s mal nicht klappt? Na und, dann eben morgen.
Dein Punkt mit dem Adrenalin-Kick ist nicht schlecht, aber ich glaub, für viele ist das zu viel Action. Manche brauchen erstmal Ruhe im Kopf, bevor sie überhaupt an sowas wie Kontrolle oder Durchblutung denken können. Das Problem ist ja oft, dass du dir selbst im Weg stehst, ohne’s zu merken. Diese Bücher, die du kritisiert hast, labern zwar viel von Achtsamkeit, aber die machen’s auch kompliziert. Dabei ist es eigentlich simpel: Hör auf, dich zu stressen, und hör auf deinen Körper, ohne gleich mit Gewichten oder kaltem Wasser zu übertreiben.
Was denkst du – ist das für dich zu lahm, oder siehst du da auch was drin? Ich mein, deine Ansätze klingen ja nach Vollgas, aber vielleicht gibt’s da auch ‘nen Mittelweg, der für die meisten besser passt.